Keramiken – individuell & einzigartig
12. Juni 2017Zeit des Um- und Aufbruchs
11. September 2017Heute vor genau einem Jahr ging das Abenteuer Gemeinschaft los: Ein riesiger Berg Möbel, Umzugskartons und Hausrat füllte am 15.7.2016 die noch nicht vollständig fertige Wohnung im Kellerstöckl am H.O.F. Dazwischen irgendwo aufgeregte neue Mitbewohner und ein wenige Wochen altes Baby, das auf Anhieb unser Herz erobert hat – Pauline.
Es hat ein paar Wochen gedauert, bis sich die Aufregungen des Umzugs gelegt hatten, die Wohnung bezugsfertig war, ein wenig Ordnung in das Chaos gekommen ist. In dieser Zeit haben wir uns vorsichtig angenähert und beschnuppert, ausgetestet, wie und wie weit Gemeinschaft für uns machbar und möglich ist. Die Kinder sind unglaublich schnell zu einem eingespielten Team zusammen gewachsen und gingen von Anfang an in beiden Häusern ein und aus.
Die Bezeichnung der Hofmates entstand und hat sich „eingebürgert“. Wir haben ausgelotet, wie oft wir gerne gemeinsam essen möchten, was und wie wir etwas zusammen unternehmen, wie wir uns unterstützen und helfen können, damit der Alltag und darüber hinaus für alle einfacher wird. Für die „Neueinsteiger“ war es zu Beginn wohl herausfordernd, sich dem neuen, unstrukturiertem Alltag zu stellen, ihren Platz zu finden, mit der Freiheit umzugehen.
Es gab von Beginn weg einmal wöchentlich unsere Gemeinschaftsgespräche, die Hoftalks. Diese haben sich als sehr wichtig und hilfreich herausgestellt, um in Beziehung zu bleiben und Organisatorisches „auf gleich“ zu bringen. Zumeist haben wir diese Gespräche zum sonntäglichen Brunch ausgeweitet und es entstand so etwas wie eine Tradition.
Der Herbst war die Zeit der Ernte, der Vorbereitungen für den Winter und der Neuorientierung. Für uns als Familie war es keine leichte Zeit und wir waren sehr froh, dass wir zuhause jemanden hatten, der uns die Stange gehalten hat.
Den Winter schließlich haben wir Winterschlaf gehalten und die Monate recht ruhig verbracht. Es gab viele Spieleabende, Movie Nights und kurze Tage und lange Nächte vor dem Feuer. Gemeinsam haben wir uns sehr auf den Frühling gefreut, Pläne geschmiedet für den Garten, Veranstaltungen angedacht, Feste begonnen zu organisieren.
Wir haben uns daran gewöhnt, dass noch eine Mama am Hof ist, zu der alle Kinder kommen können, wenn mal eine gebraucht wird (und die eigene nicht da ist). Wir haben uns auch daran gewöhnt, dass immer eine helfende Hand vor Ort ist, wenn Unterstützung notwendig ist. Oder ein offenes Ohr, wenn man einmal etwas loswerden musste und der Partner das nicht verstehen konnte oder wollte. Oder ganz einfach jemanden zum Quatschen, Kaffee trinken, gemeinsamen Kochen, basteln, bauen und werkeln.
Kurz vor Ostern gab es dann den großen Schock für alle: Sascha hatte ernste gesundheitliche Probleme und fiel erstmal komplett aus. Damit brach das Hofsystem zusammen und wir mussten uns wieder neu formieren. Sascha konnte die ersten Wochen nur am Wochenende zu Besuch kommen. Als er dann schließlich auf Kur geschickt wurde haben wir ihn über ein Monat gar nicht gesehen. Wir alle haben ihn sehr vermisst und viel an ihn gedacht, mussten uns aber alle von diesem Erlebnis auch erst einmal erholen.
In dieser Zeit haben die Hofmates sich getraut und ganz still und leise geheiratet. Wir durften beim Feiern mit dabei sein und werden diesen schönen Tag sicher nie vergessen!
Als der Frühling schließlich so richtig bei uns angekommen war, hatten wir ein paar sehr schöne gemeinsame Veranstaltungen: Das Frühlingsfest am H.O.F., diverse Schenkkreistreffen, Familienfeiern zur Hochzeit, das Freilerner Sommertreffen Süd. Daneben haben wir versucht, noch näher zusammen zu rücken und uns gegenseitig zu unterstützen, so gut es eben möglich war. Ein Dank an alle, die uns in dieser nicht einfachen Zeit geholfen haben, trotzdem das Schiff am Schaukeln zu halten.
Und ehe es wir es uns versehen hatten, war Sascha auch schon wieder zuhause – wir alle freuen uns sehr, dass er wieder da ist. Und wiederum ist alles anders, in Veränderung und täglich neu und aufregend…manches Mal auch anstrengend, aber nie langweilig. Dafür bin ich sehr dankbar. Auf in die nächste Runde um die Sonne, ahoi Maties, setzt die Segel!
Wir haben euch lieb. Wir freuen uns auf alles, was da noch so kommen mag. Zusammen sind wir ein richtig gutes Team, juhu! Danke, dass es euch gibt.
Happy Anniversary ihr Kuschelbeeren!