MISSION STATEMENT Kreativwerkstatt
29. August 2019Jahresrückblick 2019
30. Dezember 2019Wir sind gerade von 22 Tagen „on the road“ zurückgekommen: 6000 Kilometer zu sechst im Wohnmobil, vier Länder – ein großes Abenteuer.
Vorbereitungen
Schon im Vorfeld hatte ich eine kleine Erkenntnis: Die große Freiheit, die wir dachten erschaffen zu haben mit diesem Leben als „Aussteiger“, die gibt es nicht. Verlässliche Hofsitter finden, Termine verschieben, Ersatz organisieren, Vorbereitungen treffen, damit der Laden auch in unserer Abwesenheit läuft. Es hat sich sehr nach „freischaufeln“ angefühlt und mich sehr nachdenklich gemacht. Andererseits natürlich: Wer hat schon so ein Leben, von dem er einfach so von heute auf morgen abhauen kann? Und: Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass es eben ganz und gar nicht selbstverständlich ist, dass wir überhaupt im Oktober unsere Siebensachen packen können und für über drei Wochen einfach mal weg sind. Es ist ein Privileg und ein Geschenk, von dem viele nur träumen können. Und es hat mich dann doch sehr demütig werden lassen.
Etappenziel
Zu Beginn hatten wirs richtig eilig: 2.700km in zweieinhalb Tagen, mit vier aufgeregten, gelangweilten Kindern mit Bewegungsmangel waren bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 90kmh kein Honigschlecken. Überrascht haben uns sowohl der durchgehend sehr gute Zustand der Straßen wie auch die Kosten für die Nutzung ebendieser. Die Autobahngebühren in Italien, Frankreich und Spanien haben sich gewaschen! Die Spritkosten sind vorallem in Frankreich erschreckend hoch, sodass uns gleich zu Beginn ein mulmiges Gefühl beschlichen hat. Würde das mit den Kosten munter so weitergehen, dann waren wir besorgt über die Größe des Loches, das diese Reise auf unserem Konto hinterlassen würde.
Wir sind keine Stadtmenschen
In Granada angekommen haben wir auf einem kleinen Campingplatz in der Nähe eingecheckt. Die erste Woche wollten wir am Worldschooling Family Summit von Project Worldschool teilnehmen. Um ehrlich zu sein, habe ich davon nur zufällig in einer der Unschooling-Gruppen erfahren und auch vorher nichts davon gewusst. Aber es war ein Event von Gleichgesinnten, die eingeladen wurden, alle ihren Teil dazu beizutragen, um es zu einem Community Event werden zu lassen. Das hat mich angesprochen und nach den Erfahrungen der Teilnahme an diversen Freilernertreffen der letzten Jahre (Schulfrei Festival in Deutschland, Porto Grano Hub am Peloponnes und Freilerner Festival in Rumänien) hatte ich gewisse Erwartungen. Vorallem habe ich gedacht, dass es wie auch auf den anderen Treffen ein Ort sein würde, wo sich alle frei bewegen können. Nun, dem war nicht so. Der Summit fand mitten in der Stadt statt mit nur sehr wenig Raum für die Kinder und uns, um sich auch mal zurück zu ziehen oder auszuruhen.
Anfangsprobleme
Und was soll ich sagen: Wir sind richtige Landeier (geworden). Mitten in der Stadt macht uns der Lärm, der Gestank und die Enge zu schaffen. Ich bin ja normalerweise sehr entspannt, was die Kinder betrifft, aber in der Stadt werde ich wegen des Verkehrs immer nervös. Obwohl es viele sehr interessante Menschen und Familien gab zum Austausch und zum Vernetzen, konnten wir uns die ersten Tage so gar nicht auf diese Erfahrung einlassen. Am zweiten Tag habe ich Lainie Liberti, die das Ganze organisiert, sogar gesagt, dass ich denke, wir müssten leider wieder abreisen. Von morgens bis abends mit über zweihundert Menschen auf engem Raum zusammen zu sein ohne Rückzugsraum und ohne Wahlfreiheit sind wir nicht gewohnt und war uns einfach zu viel.
Werwolf
Obwohl, die Kinder, die haben sich großartig an die für sie doch sehr ungewohnten Bedingungen angepasst. Sie haben praktisch SOFORT begonnen, sich mitten in den Trubel zu schmeißen und Freundschaften zu knüpfen. Sogar Tamino, der doch immer sehr zurückhaltend ist und lange braucht um Kontakte zu knüpfen, war gleich bei der Sache. Schließlich haben die größeren Kinder dort „Werwolf“ gespielt, was alle unsere Kinder lieben. Sie haben dann eigentlich die ganze Woche wenig Anderes getan, als in größeren und kleineren Gruppen dieses Rollenspiel zu spielen. Besonders schön fand ich, dass jugendliche Unschooler und Worldschooler die Kinderbetreuung übernommen haben (was ich eigentlich so gar nicht kenne von solchen Events). Es gab also einige ältere Freilernerkinder dort, was besonders für unsere beiden Älteren eine gute Erfahrung war.
Erwartungen loslassen
Ich habe mich also bewusst darin geübt, meine Erwartungen loszulassen und mich trotzdem einzulassen auf das, was ist. Und da gab es so Vieles, was ich mir mitnehmen durfte. Von persönlichen Gesprächen, Frauenkreisen, Vorträgen bis Workshops war diese Woche vollgefüllt mit neuem Input. Als ich dann doch noch unsere Idee des „Unschoolers Youth Exchange“ vorstellen konnte und ein Interview gegeben habe für den neuen Film eines jungen französischen Filmemachers darüber, wie man seine Leidenschaften leben kann, war meine Begeisterung wieder da und meine Welt wieder halbwegs im Lot.
Ausserdem habe ich dann doch noch die Vorteile dieser wunderschönen Stadt genießen können: Sightseeingtouren mit meiner Tochter, leckeres Essen, laue Abende im Park mit vielen anderen Familien, Spaziergänge durch die verschlungenen, verwunschenen Gässchen, abenteuerliche Busfahrten, …
Weiterziehen
Schlussendlich waren wir dann aber doch erleichtert und froh, als wir nach sechs Tagen in Granada weitergezogen sind, endlich ans Meer. Besonders die beiden Kleinen, aber auch Tamino und Allegra konnten es kaum mehr erwarten. Obwohl die Temperaturen zu dem Zeitpunkt fast zehn Grad unter denen in der Südsteiermark lagen und es nach fast vier Monaten Dürre gerade in unserer ersten Nacht am Strand geregnet und gestürmt hat, haben sie es sich nicht nehmen lassen sofort baden und fischen zu gehen und den Metalldetektor auszupacken. Endlich wieder Raum zum Laufen, Toben und freiem Spiel.
Wellenrauschen
Mir war es gar nicht bewusst, aber ich habe noch nie direkt am Strand übernachtet. Das Rauschen der Wellen und der unverkennbare Geruch des Salzwassers – es war wunderbar so einzuschlafen und aufzuwachen! Ich gebe zu, das Meer ist mir ein wenig unheimlich, wenn es mich auch fasziniert. Aber die schiere Kraft der Wellen und Gezeiten und die dunkle Tiefe dieser ganz eigenen Welt sind mir suspekt. Zum ersten Mal habe ich ganz klar gesehen, dass ich ohne Wald und Bäume nicht sein will, wie sehr sie mir fehlen in einer Welt voller bunter Steine, schroffer Felsen und duftenden Büschen.
Worldschooling Hub
Seit 2017 treffen sich in La Herradura an der südspanischen Küste mehr und mehr Familien, die einen anderen Weg eingeschlagen haben. Manche sind nur auf der Durchfahrt, andere haben sich permanent angesiedelt und allen ist eines gemeinsam: Sie nehmen ihr Leben in die Hand, sie begleiten ihre Kinder achtsam und sie lernen selbstbestimmt.
Nachdem wir dort ein paar Leute kennen, wie zum Beispiel unsere lieben Hofsitter Diana und Micha, und uns die Idee von einem weltweiten Netz aus Worldschooling-Hubs sehr zusagt, war der Besuch dort der eigentliche Grund unserer Reise. Wir glauben außerdem daran, dass das Vernetzen von solchen Initiativen wichtig ist. Und neugierig sind wir natürlich auch, wie andere das alles handhaben…
Jeden Dienstag gibt es dort fixe Treffen und dazwischen einige gemeinsame Aktivitäten, von Filmnachmittagen bis basteln und technischen Workshops. Jeder kann sich einbringen und gegen einen geringen Energieausgleich mitmachen. Den Dienstag, als wir dort waren, war besonders viel los, denn viele Familien sind vom Summit direkt zum Hub gefahren. Im Außenbereich eines Cafés tummelten sich also unzählige Kinder jeden Alters, es wurde gespielt, gequatscht und sich ausgetauscht.
Uns war es nach den lauten Stadttagen auch hier zu viel und so haben wir uns relativ bald auf den Strand zurückgezogen, wo sich schon viele der Familien versammelt haben. Lustigerweise haben wir dann auch noch ein sehr kurzes, aber schönes Treffen mit alten Freunden aus Niederösterreich am Strand zu Stande gebracht. Auch diese sind mehr oder weniger selbstbestimmte Lerner und verbringen seit ein einigen Jahren ihre Winter in La Herradura – OHNE je vom Hub gewusst zu haben!
Strand, Strand, Strand
Mit einem Gefühl von Freiheit haben wir uns noch am selben Abend auf den Weg gen Norden, immer der Küste entlang, gemacht. Geschlafen haben wir fast durchgehend an wild-romantischen Stränden, die in der Nebensaison einsam und verlassen waren. Genau das, was wir gebraucht haben! Trotz der kühlen Temperaturen und des Sturms waren diese Momente für mich der Höhepunkt unserer Reise: die Kinder bauen mit Niko Steintürme am Meer, wir sitzen windzerzaust im WOMO und trinken warmen Kakao, wir finden unbekannte Pflanzen und Schätze am Strand, wir kuscheln uns auf engstem Raum zusammen und reden über Gott und die Welt…
Alptraum Grünhaus
In der Gegend um Almería besteht die Landschaft aus einem unendlichen Meer aus Plastik-Grünhäusern, die sich wie ein Krebsgeschwür bis an die Berghänge drängeln. Hier wird der unersättliche Hunger Mittel- und Nordeuropas auf ganzjährige Tomaten, Gurken, Salat gefüttert. Ja, wir haben darüber Dokumentationen und Filme gesehen. Aber nichts bereitet einen auf diesen Alptraum vor, wenn man das persönlich erlebt.
Die Tonnen von Plastikmüll, die selbst im nahegelegenen Naturpark zu Mikroplatik zerfallen und ÜBERALL als Fetzen in der Landschaft kleben, die unendlichen Liter Wasser, die von weither geleitet oder von immer größer werdenden Tiefen gepumpt werden müssen und damit der gesamten Region das Grundwasser entziehen und die Unmengen an Pestiziden, die verwendet werden, um optisch perfekte Ergebnisse zu erzielen. Das alles ist noch nicht mal das Schlimmste an dieser Industriewüste, denn in dieser künstlichen Pastikwelt arbeiten moderne Sklaven aus Südafrika, die ihren Leib und ihre Seele verkauft haben für den Traum eines besseren Lebens in Europa – und einmal in die Grünhauswelt eingetaucht nie wieder herausfinden. Sie leben unter unvorstellbaren Bedingungen im Plastikgift für unseren Genuss.
Treffen, Freunde, Sand & Pinien
Auf dem Weg haben wir dann noch weitere Treffen mit alten Freunden und neuen Bekannten geschafft: Stephanie Mohsennia, ein Freilerner-Urgestein aus Deutschland und auf ihrem Weg zurück ins Winterquartier nach La Herradura ebenso wie eine andere deutsche Freilernerfamilie, die sich seit fast zwei Jahrzehnten für diesen Bildungsweg engagiert. Gemeinsam haben wir einen kleinen Tribe gebildet und sind an einem naturbelassenen Pinienwald an den weiten Dünen an einem wunderbaren fein-goldigen Sandstrand gestanden. Endlich konnten die Kinder wieder ins Meer (für mich muss es da mindestens zehn Grad mehr haben), es gab stundenlange gute Gespräche, gemeinsame Picknicks am Strand, wir haben überlebensgroße Sandskulpturen gebaut und Tamino konnte endlos fischen (ohne Erfolg, aber dafür in einer feinen Burschenrunde).
Finca Kunterbunt
Eigentlich wollten wir ja nur eine kleine Stippvisite machen, aber dann sind wir drei Tage kleben geblieben. Die vier deutschen Familien der Finca Kunterbunt in Denìa haben zum Gemeinschaftserlebnis geladen, dem einige Familien gefolgt sind. Als wir also dort ankamen, hat uns eine ganze Meute von weißblonden Kinderschöpfen begrüßt und es fiel uns schwer, die Sprösslinge mit den dazugehörigen Elternteilen zusammen zu bringen. Trotz anfänglichem Gemaule, dass wir vom Strand weg waren, haben sich unsere Kinder sehr bald sehr wohl gefühlt. Es gab einen Pool, viel zu entdecken und eine große Auswahl an Spielgefährten.
Wir durften also für viel zu kurze Zeit eintauchen in diese Community, die uns freundlicher Weise mit offenen Armen empfangen hat. Der Höhepunkt war wohl für uns Erwachsene das gemeinsame Brunchen am Sonntag Vormittag, wo alle ihre Leckereien mitgebracht haben. Für die Kinder war die Ernte von fruchtig-süßen Bananen direkt von der Palme unvergesslich. Werwolf wurde improvisiert und sofort saß da ein Haufen von kleinen und großen Kindern im Kreis und war gebannt.
Für uns war es besonders spannend und inspirierend, einmal auf der anderen Seite zu sein und zu erleben, wie es ist, als Gast in ein solches bestehendes Gefüge einzutauchen. Dafür sind wir sehr dankbar und haben uns so einige Ideen mitgenommen, die wir am H.O.F. integrieren möchten.
Auf dem Heimweg: Barcelona
Wir wurden langsam nervös, denn wir hatten nur noch fünfeinhalb Tage und noch 1.500km Strecke vor uns. Also sind wir die nächsten zwei Tage relativ schnell gen Norden gefahren, um am Abend dann bei einer unserer letzten Helperinnen, Raquel, in der Nähe von Barcelona anzukommen. Ihre Familie und ihr Dorf kennen zu lernen war für uns eine ganz neue Erfahrung, auch da war der Perspektivenwechsel faszinierend.
Wir waren wieder bereit für neue Metropolenerfahrung und haben uns voller Elan im Zug nach Barcelona aufgemacht. Dort angekommen sind wir umgehend eingetaucht in den Zauber dieser quirlig-bunten Stadt. Um jede Ecke gab es Neues zu entdecken, von alten Stadtmauern, verwunschenen Brunnen in zauberhaften Innenhöfen bis zu Disneystores, super leckerem Eis, Straßenkünstlern und Gässchen, in denen die Zeit stehengeblieben war. Die Sagrada Familia war selbst bis zu unserem Jüngsten hinunter für uns alle beeindruckend.
Meine Sorge, dass die Kinder keine Lust auf endloses „Hatschen“ durch laute, stinkige Straßen hätten, war vollkommen unbegründet. Wir alle waren fasziniert und begeistert von der Magie dieser Stadt. Auf den versprochenen Besuch des Zoos haben wir dann aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und der Höhe des Ticketpreises verzichtet, dafür haben wir ein minikleines Lokal entdeckt, das original kantonesische Speisen serviert. Wir haben uns praktisch durch die gesamte Speisekarte gekostet, die Kinder waren restlos begeistert von den vielen verschiedenen Dumplings, die gebraten, gekocht und gedämpft in einer breiten Vielfalt in hübschen Holzgefäßen serviert wurden.
Als wir dann auch noch einen asiatischen Supermarkt mit einer riesigen Auswahl gefunden haben, war alle Müdigkeit vergessen und jedeR durfte sich was aussuchen, was wir noch nie gekostet haben. Seither sind wir Mochi-Fans!
Abschiede
Es war Zeit, Spanien mit einem weinenden Auge zu verlassen. Aber mittlerweile waren wir alle froh, wieder mehr Grün zu sehen und die ersten Heimweh-Erscheinungen machten sich breit. Das Leben im Wohnmobil ist für einen gewissen Zeitraum wirklich abenteuerlich und auf Reisen mit Kindern super. Aber auf Dauer keine vernünftige Küche zum Kochen zu haben und ständig über alles drüber zu stolpern, weil vier Kinder einfach viel Zeug rumliegen lassen, das macht langfristig gesehen eher weniger Vergnügen. Zumindest uns nicht.
Das Wetter wurde auch langsam feuchter und kühler und in Frankreich waren fast alle Campingplätze ab Mitte Oktober geschlossen. Leider ist uns auch die Zeit davon gelaufen und so mussten wir an verlockenden Orten wie Arles, Avignon, Marseilles, aber auch der Camargue und der Provence vorüberziehen und haben nur einen ganz fahlen Eindruck davon bekommen, was alles hätte sein können. Aber wir werden zurück kommen!
An der Cote d`Azur konnten wir dann aber doch nicht einfach so vorbeifahren und da wir auch von dort vor vier Jahren mal einen Helper hatten, haben wir uns ein Treffen in Nizza mit ihm ausgemacht. Hugo hatte sich was ganz Besonderes als Überraschung und Dankeschön für uns ausgedacht: Er hat uns eine Stadtrundfahrt mit dem Lastenfahrrad von seinen Freunden spendiert und da er selbst solche Touren jahrelang angeboten hat haben wir eine extra lange und intensive Führung bekommen.
Wir haben noch ein paar Mitbringsel vom Markt eingekauft, wie Lavendelseifen und -säckchen, waren mit Hugo essen und haben uns dann am Nachmittag wieder weiter auf die Heimreise gemacht. Es waren immer noch knapp 1000km bis nachhause.
Endspurt
Glücklicherweise waren mittlerweile alle so froh, bald wieder zuhause zu sein und so abgesättigt mit Eindrücken und Bewegung, dass wir problemlos zwei Tage später, mit einer Übernachtung in der Nähe des Gardasees, wohlbehalten zuhause angekommen sind.
Seither räumen wir aus und auf, haben ununterbrochen zwei Maschinen Wäsche gleichzeitig laufen und genießen das Zuhausesein und das Eintauchen in den gewohnten Alltag.
Heimkehr
So viel haben wir mitgenommen und gelernt: Viele neue Worte und Phrasen in drei Sprachen, vom Essen bestellen auf Spanisch bis „trick or treat“ sagen auf Französisch. Wir haben so viel neue Speisen und unbekannte Früchte gekostet, die wir noch nie bei uns gesehen haben. Wir haben erlebt, wie Salz aus Meerwasser gewonnen wird und gelernt, wie man mit einer Chemietoilette umgeht. Aber ganz besonders reizend waren auch auf dieser Reise die Begegnungen mit den unterschiedlichen Menschen. Neue Freundschaften sind entstanden und wir sind dankbar, dass es in dieser modernen Welt so einfach ist, diese auch am Leben zu erhalten.
Wir durften Teil sein einer Bewegung, der sich immer mehr Familien anschließen – Worldschooling. Reinschnuppern in den Reisealltag, wie es ist, unterwegs zu sein. Der weibliche Teil unserer Familie könnte es sich durchaus vorstellen längerfristig zu reisen, der männliche so gar nicht. Alle sechs sind wir aber froh und dankbar, eine Base zu haben, ein Zuhause, zu dem wir immer zurückkehren können, wenn wir genug vom Herumflattern haben.
Es war wunderschön zu beobachten, wie glücklich die Kinder waren beim Nachhause kommen, sie alle lieben ihre Heimat, unseren Ort. Seither haben sie die augenscheinliche Langeweile daheim in vollen Zügen genossen, Erlebtes verarbeitet und verdaut und Neues wachsen lassen.
Und so werden wir auch in Zukunft beides in vollen Zügen genießen, das weg Sein und das da Sein. Denn Wegfahren ist schön, aber nachhause kommen auch. Und so bewegen wir uns auch hier zwischen zwei Welten und erlauben uns, das Schönste von allen beiden mitzunehmen und den Weg so zu gehen, wie er sich für UNS stimmig anfühlt.
Und das Wichtigste?
Zusammenfassend waren wir uns alle einig: Das Schönste an unserer Reise war das intensive Zusammensein, die viele Zeit, die wir gemeinsam verbracht haben. Die Kinder werden so schnell – zu schnell – groß und bald schon werden sie das Nest verlassen. Diese Reisen sind wie Diamanten in der Kette der Familiengeschichte, unvergessliche Erinnerungen, Leuchttürme im Strom der Zeit. Etwas, das uns in dunklen Zeiten das Licht zurück weisen kann – ins MITANANDA.
1 Comment
Ein toller Erfahrungsbericht von Euch. Ich bin auf der Suche für meinen Sohn und mich eine Freilerner Community zu finden. Wo in La Herradura haben sich den Familien angesiedelt? Wie sieht das aus? Wohnen die auf einem gemeinsamen Grundstück, oder wie kann ich mir das vorstellen?
Und in Denia? Wie kann ich mir das mit der Villa Kunterbunt vorstellen?
Würde mich auf weitere Infos freuen.
Liebe Grüße aus Mallorca,
Christina